- Trivialkunst
- Trivialkunst[Kunstwort des 20. Jahrhunderts, in Anlehnung an Trivialliteratur formuliert], Bezeichnung für anspruchslose, als Schmuck gedachte Gegenstände der Alltagskultur (Trivialobjekte). Objekte der Trivialkunst entstammen nicht selten handwerklichem Können, das sich mit Arrangieren und Verdeutlichen von längst Bekanntem, Selbstverständlichem befasst, wobei ein gewisser Grad von Originalität erreicht werden kann. Sie beziehen sich z. B. auf Trends im avantgardistischen Design bei Fotografie, Film, Fernsehen und Werbung. Daneben behaupten sich Elemente der handwerklichen Volkskunst. - Wenn die Trivialobjekte innovative Momente und einen neuen Zugriff auf Wirklichkeit zeigen, ist ihre Charakterisierung als Trivialkunst fraglich (z. B. bei einigen Comics oder Covergestaltungen oder bei Graffiti). Zeitgenössische Künstler verschmähen nicht den Rückgriff auf Trivialkunst, z. B. R. Lichtenstein u. a. Künstler der Pop-Art, die zudem eine Unterscheidung von Massenkultur und Kunst ablehnten. Die Ästhetik bemüht sich um Klärung und Anwendung des Begriffes Kitsch auf Trivialkunst oder Teile derselben.Triviale Zonen der religiösen Kunst des 19. Jh., bearb. v. W. Wiora (1971);E. Forssman: Die Kunstgesch. u. die T. (1975);Populäre Druckgraphik Europas. Dtl. Vom 15. bis zum 20. Jh., bearb. v. W. Brückner, 2 Tle. (a. d. Ital., 21975);High & low. Moderne Kunst u. Trivialkultur, bearb. v. K. Varnedoe u. a. (a. d. Engl., 1990).Weitere Literatur: Trivialliteratur.
* * *
Tri|vi|al|kunst, die: wenig anspruchsvolles, für breite Bevölkerungsschichten als Massenware produziertes Werk (z. B. Bild, Ziergegenstand o. Ä.).
Universal-Lexikon. 2012.